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Der Weg zur „Vorbildlichen Betriebssportgemeinschaft des DTSB“ 1972

1967 fand die nationale Riemann-Ehrung statt. Wir führten zur Würdigung unseres ehemaligen Turnwarts am 20. Oktober das „Riemann-Turnen“ durch.

In der neuen Verfassung der DDR vom April 1968 wurden Körperkultur und Sport ausdrücklich festgeschrieben. Im Artikel 25, Absatz 3 der Verfassung heißt es:

„Zur vollständigen Ausprägung der sozialistischen Persönlichkeit und zur  wachsenden Befriedigung der kulturellen Interessen und Bedürfnisse wird die Teilnahme der Bürger am kulturellen Leben, an der Körperkultur und Sport durch den Staat und die Gesellschaft gefördert.“

Diese Formulierung wird relativiert durch den Leistungssportbeschluss des Politbüros der SED vom 8. April 1969 und den Präsidiumsbeschluss des DTSB vom 22. April 1969. Darin war festgelegt, dass „ab diesem Zeitpunkt nur noch die Sportarten gefördert werden, mit denen am kostengünstigsten und effektivsten olympische Medaillen gewonnen werden konnten.“

Durch Erfolge, vor allem auch bei den Olympischen Spielen in München 1972, sollten die internationale Autorität und das Ansehen der DDR erhöht und der Alleinvertretungsanspruch der BRD im Sport überwunden werden.

In der Festwoche zur 725-Jahrfeier der Gründung unserer Heimatstadt vom 31. Mai bis 8. Juni 1969 spielte der Sport eine wichtige Rolle. Höhepunkt waren die feierliche Einweihung der neuen „Sportstätte am Hagedorn“ am 1. Juni und die Übergabe der vom Klub der Werktätigen unter Leitung von Sportfreund Karl Meyer in sehr vielen freiwilligen Stunden errichteten Kegelhalle mit zwei Bohlebahnen. Seit dieser Zeit bestand bis zur Privatisierung der Bahn 1990 die Sektion Kegeln bei der BSG „Traktor“.

 

1. Juni 1969 - Einweihung der rekonstruierten "Sportstätte am Hagedorn" - der Friedländer Spielmannszug

Viel Spaß - wenn auch mit viel Arbeit verbunden - bereitete vielen Sportlern die Teilnahme am großen Festumzug.

725-Jahrfeier der Stadt Friedland - die Turner sind bereit zum Festumzug

Sportlicher Höhepunkt des Jahres war das V. Turn- und Sportfest der DDR in Leipzig. Von unserer BSG nahmen 10 Turnerinnen am Übungsverband I des DTV, 23 Altersturnerinnen und Altersturner und 40 Spielleute an der Musikschau teil.

 

Für die Friedländer Altersturner war das V. Turn- und Sportfest in Leipzig ein großes Erlebnis!

Zum Jahresende 1971 mussten wir leider die Sektion Pferdesport beim Kreisvorstand des DTSB abmelden. Durch Unstimmigkeiten zwischen der Sektionsleitung und der LPG begünstigt entschloss sich der Vorstand der LPG, die Pferde aus wirtschaftlichen Gründen abzuschaffen. Damit wurde der Sektion die materielle Grundlage genommen. Trotz solcher Rückschläge konnte sich in all diesen Jahren die BSG „Traktor“ Friedland insgesamt zahlenmäßig und leistungsmäßig gut entwickeln.

Einen ganz beachtlichen Aufschwung nahm der Spielmannszug, der durch gute musikalische Leistungen und exaktes Auftreten bis in die zweithöchste Spielklasse der DDR aufrückte. Besonders stolz waren wir alle auf den vorbildlichen Pionierspielmannszug.

Am 2. September beging unsere BSG in diesem Jahr feierlich den 70. Geburtstag unseres „Turnvaters“ Heinrich Köhn. Höhepunkt war das Platzkonzert des Spielmannszuges des Wachregiments Berlin mit den beiden Friedländer Spielmannszügen (Pioniere und Erwachsene) auf dem Hagedorn. Ganz besonders viel Beifall gab es für „Prost, Onkel Albert!“ vom Berliner Spielmannszug. Dieses Schlager-Potpourri wurde zum Vorbild für unseren Spielleute. Abends war Sportlerball im Volkshaus – und natürlich gab es wieder tosenden Beifall für „Prost, Onkel Albert!“.

 

 

1972 - Potpourri des Spielmannszuges des Wachregiments Berlin beim BSG-Sportfest

Für die guten Ergebnisse des Jahres 1972 konnte unser Vorsitzender, Sebastian Hirschl, am 22. Februar 1973 in Berlin erstmals die Urkunde für die Auszeichnung mit dem Titel „Vorbildliche Betriebssportgemeinschaft des DTSB“ in Empfang nehmen.

 

Die BSG "Traktor" Friedland wird 1972 als "Vorbildliche Betriebssportgemeinschaft des DTSB" ausgezeichnet