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Der alte Turnplatz in Friedland

Im Herbst 1814 bewilligte der Magistrat der Stadt ein neues Gelände zur Errichtung des zweiten Turnplatzes. Die Turner arbeiteten das ganze Winterhalbjahr fleißig an ihrem neuen Platz und am 23. April 1815 wurde der nach Jahns und Leuschners Plänen erbaute neue Turnplatz eingeweiht. Er befand sich etwas östlich des ersten Platzes.

Auf dem Turnplatz gab es u. a. folgende „feststehenden Gerüste und Gestelle":

  1. den Einbaum (Klettergerüst, 13,5 m hoch) mit 4 schief liegenden, zugleich zu Strebepfeilern dienenden Kletterstangen und 2 befestigten Leitern, mit eiserner Fahnenstange (nebst bunter Fahne) und eisernem Kreuz.
  2. den Zweibaum (Klettergerüst, 5,5 m hoch)), bestehend aus 2 senkrechten und 1 waagrechten verbundenen Klettermasten, nebst 2 senkrechten Kletterstangen, mit eisernen Bändern versehen.
  3. 3 Kletterstangen, nämlich eine kleine von 3,5 m Höhe, mit eichenem Kreuz durch eiserne Bänder befestigt, eine mittlere, 6,7 m hoch mit dergl. Kreuze; eine höhere, 10 m hoch, ohne Kreuz.
  4. einen großen Schwebebaum, 20 m lang, mit den nötigen Unterlagen von Tannenholz und 2 starken eisernen Bolzen.
  5. einen kleinen Schwebebaum,11,7 m lang, mit den nötigen Unterlagen.
  6. 14 verbundene Recke, mit eisernen Bändern an den Pfosten befestigt
  7. 1 Vierreck zum Hangeln
  8. 5 Paar feststehende Springgestelle
  9. 2 Schwingel (= Turnpferde) von Eichenholz mit Pauschen und 1 dergl. von Tannenholz ohne Pauschen.
  10. 3 Paar Barren
  11. 2 Pfosten zum Gerwerfen (= Speerwurf)
  12. 1 Stoßbalken von Eichenholz mit 2 Pfosten zum Anschließen desselben
  13. Waagebalken von Eichenholz, zum Heben, mit den nötigen Unterlagen

 

Alter Friedländer Turnplatz (von einem alten Kalenderblatt)

Auf dem Turnplatz gab es einen Spielplatz (für Ball- und Laufspiele), eine etwa 100 m lange Laufbahn und eine Schlängelbahn, eine Weitsprunganlage (eine dreieckige Grube, über die gesprungen werden musste), Hoch- und Niedersprunganlagen, den „Warf“ (= Ringplatz) und den Versammlungsplatz (= Tie). [1]

Daraus ergibt sich, dass Carl Leuschner viele Gedanken von GutsMuths und vor allem das vielseitige System des „Vaterländischen Turnens“ von Friedrich Ludwig Jahn übernommen hatte.

 


[1] „Jahrbuch des Turnplatzes zu Friedland…“, S. 8/9